Erst „Scharmützel“ an Brockums Südost-Grenze friedlich beigelegt, dann Herbstversammlung abgehalten
Am Samstag, dem 23. September, trafen sich die Brockumer Schützen in ihrer Halle auf dem Marktplatz zu ihrer Herbstversammlung. Präsident Sebastian Lampe begrüßte knapp 50 Schützinnen und Schützen und dankte zunächst Kiara Müller und Melina Niehausen, die hinter der Theke die Anwesenden den ganzen Abend lang bestens versorgten.
Zunächst ging Lampe auf das diesjährige Schützenfest ein. Es sei friedlich und erfolgreich verlaufen, die hohe Besucherzahl aus dem letzten Jahr konnte annähernd gehalten werden und auch mit den Einnahmen sei man sehr zufrieden.
Für das nächste Jahr kündigte er einige Verbesserungen im Ablauf an, die vor allem den Betrieb auf den Schießständen entzerren sollen. So soll etwa das Qualifikationsschießen am Freitag ausgeweitet werden und das Kinderkönigsschießen etwas gestrafft und durch räumliche Trennung vom Schützenlieselschießen unabhängig durchgeführt werden können. Auch die Umlagefinanzierung des Königstisches der Herren werde vereinfacht, da waren noch Strukturen aus Zeiten mit Festwirten übrig geblieben, die heute wegfallen könnten.
Man versuche, wieder eine Schießbude, eine Fischbude und einen Süßigkeitenwagen für das Schützenfest zu gewinnen, doch wegen der gesunkenen Zahl an Schaustellern und der vielen Veranstaltungen zu Pfingsten gestalte sich dieses schwierig.
Auch habe man in der Zeit um das Schützenfest wieder Mitglieder hinzugewinnen können und zähle jetzt 550 Aktive. Doch Lampe warnte vor übertriebenen Erwartungen; den Trend könne man nicht ewig fortsetzen. Wenn am Ende es Jahrzehnts die 500 gehalten werde, hätte der Verein einen guten Job gemacht, so Lampe.
Als nächstes thematisierte Lampe die Markthalle, die dieses Jahr bereits zum zehnten Mal öffnet. Man habe im im Laufe der Jahre Ablauf und Organisation stets weiterentwickelt und müsse in diesem Jahr keine großen Änderungen mehr vornehmen. Man habe lediglich einen zusätzlichen Kühlanhänger für Getränke bestellt, da es hier noch Verbesserungsbedarf gibt.
Eine Woche vorher beginne der Aufbau. Der Discjockey und das Personal für Theke und Sanitärbereich sei bereits gebucht und der Thekenplan würde weitestgehend von den letzten Jahren übernommen. Zum Abbau und Aufräumen ist am Mittwoch nach dem Markt ab 14 Uhr jeder willkommen.
Der Schützenpräsident nahm dann die nächsten großen Investitionen ins Visier: Zuletzt wurden neue Fenster und neue Tische für die Schützenhalle und neue Sandsäcke für die Schießstände angeschafft. Als nächstes wolle man die Zwischendecke der Schützenhalle erneuern und modern gestalten. Dafür sei jedoch eine Sanierung des Daches unausweichlich. Entsprechende Angebote seien bereits eingeholt. Auf diese Projekte müsse der Schützenverein sicherlich noch einige Zeit sparen und auch versuche man, öffentliche Fördermittel zu akquirieren. Doch über die letztendliche Finanzierung müsse man sich noch Gedanken machen.
Der Verein konnte eine Reihe von Schützinnen und Schützen für ihre langjährige Treue Ehren.
Für 25 Jahre: Jan Phillip Kortenbruck, Andrea Kuhlmann, Andreas von Rekowski, Christopher Brietsche, Tanja Dünnemann, Holger Frickenschmidt, Martin Koch, Mark Lampe, René Lampe, Kristin Müller, Thomas Reinert und Iris Rümke,
für 40 Jahre: Jürgen Arning, Holger Knoblauch, Heinz Niermann, Joachim Pohler und Wilma Schmidt
für 50 Jahre: Fritz Kynast, und
für 60 Jahre: Manfred Rüffer, Gerd Schmedthorst, Horst Meyer, Erich Schmidt und Reinhadr Vogt.
Herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle aus.
Lampe wies auf die nächsten Termine hin: Am 7. Oktober würde man den König der Könige 2023 suchen und am 21. Oktober fährt der Schützenverein zum Bezirkskönigsball nach Varrel. Diese Ausfahrt legte er den Schützen und Schützinnen besonders ans Herz, da man ja keinen eigenen Schützenball mehr durchführe und er mit Live-Musik und Rahmenprogramm eine sehr schöne und lohnende Veranstaltung sei.
Eine spannende Begegnung gab es jedoch schon rund zwei Stunden vor der Versammlung: Am südöstlichen Ortseingang drohte der Einmarsch des Schützenvereins Hagewede-Marl, der mitsamt seinem Spielmannszug angerückt war, um seiner Kronprinzessin Aileen Steinmüller die Scheibe zu überbringen. An der Einmündung Butzendorfer Weg/Sophienstraße konnte der Verein von einer Straßensperre von einer Abordnung aus unserem Vorstand aufgehalten werden. Wenig später kamen noch unsere Jungschützen als Verstärkung hinzu, die sich gerade mit einem Planwagen auf Ausflugsfahrt befanden. Nach einem kurzen verbalen Schlagabtausch beider Präsidenten entrichteten die Hageweder ihren „Wegzoll“, und nachdem auch die Königinnen-Scheibe durch Präsident Lampe genehmigt wurde, konnten sie passieren und ihr Scheibenfest unter den strengen Augen des Brockumer Vorstandes durchführen.