Gewehrgruppe

„Schützt die Fahne!“

Nehme man das ursprüngliche Konzept der deutschen Schützenvereine als Basis und das grundsätzliche Traditionsbewusstsein des Brockumer Vereins, so ist es nicht verwunderlich, dass hier eine Gewehrgruppe existiert. Die Gewehrgruppe ist seit dem Bestehen des Vereins ein fester Bestandteil und gehört bei den innerörtlichen Ausmärschen stets zum Gesamtbild des Zuges.

Eine wehrhafte Bürgermiliz ist heutzutage nicht mehr nötig, so sind in der Zwischenzeit die funktionsfähigen Steinschlossbüchsen oder Karabiner durch ungefährliche Holzgewehre mit einem Bund Buchsbaum in der Mündung ersetzt und der militärische Drill auf ein repräsentatives Minimum zusammengeschrumpft. Auch hat sich die Grundidee geändert, von der Verteidigung der Dorfgrenzen hin zur Verteidigung der Vereinsfahne, als sichtbares Symbol des Schützenvereins, und natürlich den Schutz der Königspaare der verschiedenen Altersklassen.

Grundsätzlich darf jedes männliche Vereinsmitglied in die, vom Selbstbild her, elitäre Gewehrgruppe aufgenommen werden. Das Aufnahmeritual ist denkbar einfach. Die Gewehrgruppe hält jedes Jahr auf dem örtlichen Schützenfest ihre Jahreshauptversammlung ab. Nur dann ist es möglich einen Antrag auf Aufnahme zu stellen, dem die anwesenden Mitglieder der Gewehrgruppe einstimmig befürworten müssen. Das neue Mitglied hat dann die Pflicht, eine Fasanenfeder an seinem Hut und ein Ärmelband mit der Aufschrift „Gewehrgruppe“ an seiner Uniform zu tragen. Dafür gebührt ihm die Ehre bis an sein Lebensende der Gewehrgruppe anzugehören.

Um auf die Aufgaben beim Schützenfest gut vorbereitet zu sein, trifft sich die Gewehrgruppe traditionsgemäß am Dienstag vor dem Pfingstfest zum „Griffekloppen“. Hier haben die Mitglieder die Gelegenheit, sich die Abläufe und die Handhabung mit dem Holzgewehr nochmal erklären zu lassen, bevor sie dann mit lauten Kommandos vom Kommandeur, in Formation marschierend, über den Schützenplatz gescheucht werden.

Die Gewehrgruppe des Brockumer Schützenvereins trägt aufgrund der Größe und der charakterlichen Zusammensetzung ihrer Mitgliedern einen gewissen Beitrag zum Erhalt des Schützenwesens im Ort bei, vergessen ihre Mitglieder doch nicht eine gute Figur zu machen wenn es darauf ankommt und trotzdem mit Spaß und Witz dabei zu sein.

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